Eigentlich wollte ich keinen zweiten Bericht über Korsika schreiben. Aber die letzten Tage im Süden haben uns so gut gefallen, dass es nun doch noch einen gibt. Korsika wird auch „île de beauté“ oder „die Schönste“ genannt. Und wir verstehen gut warum. Während im Norden dichte Wälder, schroffe Klippen und hohe Berge dominieren, ähnelt der Süden eher einer Wüste. Trockenes Gestrüpp und vom Wind rund geschliffene Felsen überziehen den fast weissen sandigen Boden.
Über staubige „Pisten“ gelangen wir auf den rustikalen Campingplatz eines freundlichen ehemaligen Fremdenlegionärs. Und als wir zwischen mannshohen gelb blühenden Büschen unter der heissen Sonne unseren Marmot putzen und dazu Eddie Vedder hören, haben wir das erste Mal das Gefühl, am Reisen und nicht im Urlaub zu sein.

Und dieses Gefühl verschwindet nicht einmal im touristischen Bonifacio. Diese alte Hafenstadt mit ihrer imposanten Zitadelle auf den weissen Klippen versprüht Piraten-Flair. Man kann sich direkt vorstellen, wie früher die grossen Schiffe im Hafen ankerten und die Seefahrer und Händler ihre Geschäfte machten. Heute reihen sich unzählige Restaurants an hübsche Boutiquen und kleinste Delikatessenläden. Es ist offensichtlich, dass die Korsen grossen Wert auf die Qualität ihrer Produkte, altes Handwerk und Traditionen legen.
Bonifacio
Lokale Delikatessen gibt es an jeder Ecke in winzig kleinen Läden zu kaufen.
Was uns von Korsika aber am meisten in Erinnerung bleiben wir sind die wunderschönen einsamen Joggingstrecken an der Küste oder im Hinterland. Und natürlich die nie endenden Kurven. Und genau wegen dieser Kurven war unser Besuch auf dieser Insel schlussendlich viel mehr ein lohnender Umweg als eine Abkürzung nach Rom. Rom werden wir übrigens auslassen, was dann wohl als zweite Planänderung gelten kann. Wir haben gerade keine Lust auf Grossstadt-Hektik und es zieht uns eben wirklich ostwärts in weniger bekannte Gebiete. Und dahin ist es doch noch ein rechtes Stück.
Wichtig: den Süssigkeitenladen in Bonifacio haben wir gefunden. Und wir haben nicht schlecht gestaunt, denn der Laden war eine richtig grosse Natursteinhöhle vollgestopft mit Süssigkeiten auf alten Holzfässern.

Klein R mit ihrer "Beute" aus dem Süssigkeitenladen in Bonifacio
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