In Griechenland angekommen gönnen wir uns einen „Nichtstun-Tag“ am hübschen Strand des Campings bevor wir uns aufmachen in den grossen Northern Pindos Nationalpark. Das Pindosgebirge reicht bis nach Albanien und trennt in Griechenland die Regionen Epirus im Westen von Makedonien und Thessalien im Osten.
Der Nationalpark umfasst das Tymfi-Massiv und ist bekannt für die riesige Vikos-Schlucht und die hübschen Zagori-Bergdörfer und Brücken. Die Zagori-Dörfer sind allesamt sehr gepflegt und die komplett aus grauen Steinen gebauten Häuser erinnern uns stark an die Grottos im Tessin.

Wir wandern über alte Steinpfade und steile Treppen von Dorf zu Dorf und essen mit Reis gefüllte Tomaten und Peperoni – eine Zagori-Spezialität. Die Vikos-Schlucht ist sicherlich beeindruckend aber für uns Schweizer sind steil abfallende Felswände wohl nicht ganz so spektakulär wie für Andere. Dafür sind wir umso mehr von den blühenden Bergwiesen beeindruckt. Ganz ehrlich, unsere Alpenblumen würden beim Anblick der Griechischen vor Neid die Blüten fallen lassen.
Generell haben wir den Eindruck, dass die Natur in Griechenland sehr intakt ist. Es wimmelt von Insekten, Amphibien und mehrmals kreuzen Schildkröten die Strasse. Uns fällt auf, dass es in der Schweiz nirgends mehr so brummt und summt, wie hier nahezu überall.
Da wir unsere Bergschuhe im Gepäck haben, „müssen“ wir diese auch nutzen und wir entscheiden uns, zwei Nächte in einem Refugio des Griechischen Bergvereines zu verbringen. Das Astraka Refugio ähnelt sehr unseren SAC-Hütten, nur dass wir halt die einzigen Schweizer sind und die Einrichtung des Bades für unseren Geschmack etwas speziell ist. Und anstelle von Kühen begegnen wir hier Maultieren mit Glocken. Aber insgesamt fühlen wir uns doch ein Bisschen wie zu Hause hier. Klein R ist von der Griechischen Berghütte noch fast ein Bisschen mehr begeistert, als von den Schweizer SAC-Hütten. Schliesslich gab es bei der Ankunft auch einen Lollipop und nicht "nur Täfeli".
Wir wandern etwas im Tymfi-Massiv umher und erblicken sogar noch etwas Schnee. Im Winter soll es hier super sein zum Skitourenfahren.
Nach einer sehr ruhigen Woche im Gebirge fahren wir nun weiter zu einer der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten im ganzen Land: Meteora mit seinen Klöstern. Und dann müssen wir einen schlauen Plan machen, denn wir lesen und hören überall von dieser Hitzewelle, die auf uns zukommt.
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